Tasseografie

Tasseographie (auch Tasseomancy, Tassology, Kapnomancy) ist mehr als Mystik und Vorhersage anhand von Formen aus Teeblätter, Kaffeesatz und Wein Sedimente (Oenomancy, Oinomancy). Für manche ist es eine Wissenschaft, für mich eine einfache Gelegenheit optische Besonderheiten durch fotografische Dokumente herauszuheben, die ich seit 2007 als „Untrinkbare Kaffee Reste“ samle. Fast alles, was ich während eines Tages an Kaffee (manches Mal Tee) zu mir nehme – ob Daheim, oder in Kaffeehäuser, in Gläser oder Tassen, wird fotografiert und mit Titel versehen.

Das Lesen von Teeblättern entwickelte sich vor tausenden von Jahren in China in einer Wissenschaft der Mystik. Damals nahm man die übliche henkellosen Tassen und kehrte sie um, da sie dann die Glocken ähnelten, die für Glocken Omen verwendet wurden. Seit hunderter von Jahren gibt es unterschiedliche Kulturen, die an Hand dieser Alltäglichkeit Fragen und Deutungen stellen. Aus ihrer Bedeutung und Ästhetik sind gegen Ende der 19. Jahrhundert Formen und Muster entwickelt worden, die als Dekoration auf Geschirr verwendet wurden.

Während man in Grossbritannien und Asien sich mit Teeblättern befasste, lasen die Türken die Reste deren Mokka, die Kaffee Zubereitungsart, die für die Entstehung von Kaffeesatz sich am besten eignet. In Rom der Antike gab es die Bacchante, eine spezielle Priesterin, den Weingott Bacchus unterstellt, die Oenomancy praktizierte.

Eine klassische aber bedeutsame Umsetzung in der Tasseographie ist dass die unbedeckte (weiße) Teile in der Tasse auf das Gute deuten, während die Formen, die aus Kaffee entstehen (schwarz) auf Böses hindeuten. Aus dieser Formen sind vorwiegend Objekte, Tiere und Menschen identifizierbar, die, basiert auf alte Vorhersagen und Glauben, ihre spezielle Bedeutungen haben. In der Regel werden die Reste erst dann gelesen, wenn diese getrocknet sind und die Tasse zur Person richtig platziert ist, die sie getrunken hat.

Auf dieser Seite sehen Sie eine Auswahl aus der Sammlung „Untrinkbare Kaffee Reste“. Abhängig vom Aufenthaltsort, individuellen Zustand und alchemistischer Phase, trinke ich an einem Tag zwischen 2 und 4 Tassen Kaffee. Keine dieser Tassen/Gläser wird übersehen und fast alle werden mit meinem Sony Ericsson P990i fotografisch dokumentiert. Da für meine tägliche Inspiration auch Wissen notwendig sei, teile ich diese Information mit, aber Hauptgrund für die Dokumentation bleibt mein Interesse für die Ästhetik und das Spiel mit dieser unvorhersehbarer Resultate.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Schauen!

Und wenn Sie daran Interesse hätten, sich weiter mit dem Thema zu befassen und in dem Spiel miteinzusteigen und Symbole in der eigenen Tasse zu betrachten, vergleichen Sie Ihre Reste mit der Symbole dieser Formen. Es könnte Sie überraschen.